Grießen, einst ein wichtiges Dorf in Südbaden – Marktrecht seit dem 16. Jahrhundert, mit großem Marktplatz für Vieh, Lebensmittel und Sonstigem. Heute: ein weiterer kleiner unbedeutender Fleck auf der Landkarte.
Wie kann es sein, dass in einem Ort, einst stark geprägt von der Landwirtschaft, innerhalb weniger Jahre so viele Bauern ihren Betrieb aufgeben?
Bis vor rund 25 Jahren war das Dorfbild durch landwirtschaftliche Betriebe und Bauernhöfe bestimmt. Heute sind kleine Häuser im Neubaugebiet auf dem Vormarsch. Die noch ansässigen Bauern werden aus verschiedenen Gründen schlussendlich vor die Entscheidung gestellt zu wachsen oder zu weichen.
Dieses Projekt dokumentiert anhand eines kleinen Dorfes den aktuelle Strukturwandel in der Landwirtschaft und untersucht visuell die dadurch entstehenden baulichen und gesellschaftliche Veränderungen.
„Vor etwa 50 Jahren gab es noch 142 Milchbauern in Grießen.
Seit Dezember 2019 keinen mehr.
Ich war der Letzte.“
– Roland Schilling
„Wirtschaft und Natur stehen immer in Konkurrenz.“
– Michael Spitznagel
„Sie beschweren sich über Monokulturen,
haben aber in ihrem Garten Schottersteine.“
– Michael Spitznagel
„Nach und nach haben wir mit der Bauerei aufgehört.
Wir haben dann lieber das Geld in unser Haus und den Garten gesteckt,
als die Bauerei als kostspieliges Hobby weiterzumachen.“
– Fritz Schilling
„Bauer sein hat heute nichts mehr mit früher zu tun.
Heute ist es reine Industrie.“
– Roland Schilling
* Das Archivmaterial wurde von Heinz Sauter zur Verfügung gestellt.
© milena schilling, 2023
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